Bevölkerung will mehr Tempo bei der Bekämpfung des Klimawandels

Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung will Verantwortung übernehmen und fordert gleichzeitig mehr Tempo bei den Massnahmen gegen den Klimawandel und zur Umsetzung der Energiewende. Sie setzt dazu auf Technologie vor Verzicht. Und sie beurteilt mehrheitlich Solarenergie als wirkungsvollen Beitrag an das Gelingen der Energiewende. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag des Unternehmens Helion.

Solarteur
Quelle: Helion

Sotomo hat mit dem «Helion Energiewende-Index» eine umfassende Studie realisiert, in der 3000 Schweizerinnen und Schweizer zu ihrem klimarelevanten Verhalten sowie zu ihrer Wohnsituation befragt und die erzielten Ergebnisse mit weiteren bestehende Datenquellen zum Stand der individuellen Energiewende kombiniert wurden. Die Umfrage zeigt, wie gut oder schlecht die Bevölkerung ihren eigenen Beitrag zur Klimakrise einschätzt aber auch, welche Hindernisse etwa bei der Umsetzung klimawirksamer, erneuerbarer Massnahmen zuhause bestehen. Die Ergebnisse zeigen erstmals ein detailliertes Bild des CO2-Fussabdrucks verschiedenster Bevölkerungsgruppen. Das Unternehmen Helion hat die Studie in Auftrag gegeben. Dazu CEO Noah Heynen: «Für die Umsetzung unserer Vision – einer Schweiz mit 100 Prozent erneuerbarer Energie – ist es wichtig zu verstehen, wie die Menschen denken und wie sie glauben, dass sich der Klimawandel am wirksamsten bekämpfen lässt. Daraus lassen sich dann realisierbare Lösungen und Angebote für die Bevölkerung und unsere Kundschaft ableiten.»

Bevölkerung setzt auf Technologie anstelle von Konsumverzicht

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer überschätzt zwar ihre Klimafreundlichkeit: 56 Prozent beurteilen ihr eigenes Verhalten als klimafreundlicher als das der Schweizer Bevölkerung insgesamt. Gleichzeitig fordern zwei Drittel aber mehr Tempo bei der Bekämpfung des Klimawandels. Insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne geht es ihnen zu langsam vorwärts. Der Einsatz von Technologie als Beitrag zur Lösung der Klimakrise findet mehr Unterstützung als konkrete Verhaltensänderungen im Sinne eines Konsumverzichts. Weniger als die Hälfte findet, dass sie ihr Verhalten zugunsten der Bekämpfung des Klimawandels weiter ändern sollte. Mit der mehrheitlichen Unterstützung technischer Massnahmen wie PV, Wind und Wärmepumpen leistet eine Mehrheit der Bevölkerung einen konkreten Beitrag zur Energiewende. 

Die Sonnenenergie ist der Liebling der Nation

Die Bevölkerung setzt auf Photovoltaik-Anlagen. Für 73 Prozent der Haus- und Wohnungsbesitzenden kommt eine Installation einer PV-Anlage in Frage. Die wichtigste Motivation zur Installation einer solchen Anlage ist die eigenständige Energieerzeugung und der Schutz vor stark steigenden Strompreisen noch vor der Ökologie und der Nachhaltigkeit. 8 Prozent der Hausbesitzenden verfügt bereits über eine Photovoltaikanlage und ein Viertel plant, in naher Zukunft eine solche zu installieren. Nur gerade 27 Prozent der Haus- und Wohnungsbesitzenden kann sich aktuell die Installation einer Photovoltaikanlage nicht vorstellen. Beim Umstieg auf eine Wärmepumpe werden ökologische Gründe priorisiert sowie der konkrete Beitrag an die Wertsteigerung der eigenen Immobilie. 

Hindernisse weiter abbauen 

Die Akzeptanz für erneuerbare Energien ist gross und in der Bevölkerung breit abgestützt. Noah Heynen ergänzt: «Die Forderung nach mehr Tempo bei der Umsetzung der Energiewende ist gekoppelt an den weiteren Abbau administrativer Hürden sowie an die Bereitstellung ganzheitlicher Lösungen inklusive der Finanzierung von PV-Anlagen und Wärmepumpen. Dabei stehen auch Lösungen für Mieter und Stockwerkeigentümer im Vordergrund.» Mit den jüngsten politischen Entscheiden im Rahmen der Revision des Energie- und Stromversorgungsgesetzes (Mantelerlass) hat das Parlament Grundlagen für eine weitere Optimierung der Rahmenbedingungen geschaffen. Insbesondere die Einführung einer harmonisierten Abnahmevergütung für erneuerbaren Strom, die Möglichkeit zur Schaffung lokaler Elektrizitätsgemeinschaften oder das neu lancierte «Recht auf Laden» sind wegweisende Entscheide für einen beschleunigten Wandel auf dem Weg zu einer klimatauglichen Schweiz.

Die komplette Studie gibt es hier zum Download.

helion.ch