Helion lanciert bidirektionale Ladestation
Mit bidirektionalem Laden werden Elektroautos zu mobilen, dezentralen Energiespeichern. Ein grosses Hemmnis bisher: die Anschaffungskosten einer solchen Ladestation sind sehr hoch. Das will Helion nun ändern und lanciert 2026 eine für den Schweizer Markt kompatible und zahlbare bidirektionale Ladestation inklusive passenden Energieprodukten.
Die Hersteller von Ladestationen, Elektrofahrzeugen und Energiemanagementsystemen stehen vor der Herausforderung, Produkte zu entwickeln, die sowohl den geltenden Normen entsprechen als auch untereinander kompatibel und zudem wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind. 2026 wird die AMAG Tochter Helion ein entsprechendes Angebot für Privatkunden sowie Unternehmen mit e-Flotten auf den Markt bringen. Damit wird bidirektionales Laden erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. «Über Bidirektionalität haben wir lange gesprochen, nun ist sie endlich da und wird der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht. Das bietet enormes Potenzial», betont Noah Heynen, CEO Helion Energy AG.
Gezielt laden, speichern und entladen
Beim bidirektionalen Laden können Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz beziehen, sondern auch selbst Energie ins Haus oder zurück ins Stromnetz speisen. Bietet der lokale Energieversorger dynamische Tarife an, kann die Autobatterie gezielt dann geladen werden, wenn die Strompreise tief sind. Später lässt sich der gespeicherte Strom entweder für die eigene Mobilität und das eigene Haus nutzen oder – bei höheren Preisen – ins Stromnetz zurückführen. Auf diese Weise lassen sich Stromkosten senken, sowohl mit als auch ohne PV-Anlage.
Automatisierte Vermarktung von Flexibilitäten
Dank bidirektionalem Laden und einer intelligenten Steuerung, können Autobatterien zukünftig dazu beitragen, das Schweizer Stromnetz zu stabilisieren: Sie nehmen Strom auf, wenn ein Überschuss besteht, oder geben Strom ab, wenn zu wenig im Netz vorhanden ist.
Mehrere Tage Autarkie und höherer Eigenverbrauch mit BiDi möglich
Eingebunden ins heimische Energiesystem ermöglichen Autobatterien einen autarken Betrieb des Hauses über mehrere Tage hinweg, da ihre Kapazität häufig fünf- bis zehnmal grösser ist als die eines herkömmlichen Hausspeichers. Dies ermöglicht auch eine deutliche Erhöhung des Eigenverbrauchs, da noch mehr eigenproduzierter Solarstrom im Haus verwendet werden kann, was wiederum die Stromkosten senkt und Mehrkosten für eine BiDi-Ladestation rechtfertigt.