Forum Smart Home: Mehr als nur ein intelligentes Zuhause

Smart ging es zu am Forum Smart Home in Zürich. Ob intelligente Energienutzung, der Einsatz von KI in Smart Homes oder neuste Trends und Produkte aus dem Start-Up-Bereich – es gab definitiv viel zu entdecken im Technopark.

Smart Home
Philipp Heer von der Empa eröffnete das Forum Smart Home 2024.
Quelle: Electrosuisse

Philipp Heer von der Empa eröffnete das Forum Smart Home 2024 mit einem Blick über den Tellerrand der Sektorkopplung. Diese gehe weit über das Thema Energieeffizienz hinaus und gerade neueste Digitalisierungs-Trends bieten ungeahnte Möglichkeiten, Technologien noch flexibler einzusetzen und zu nutzen. Sein Fazit und entscheidendes take away: Die Schlüsselelemente einer intelligenten, zukunftsfähigen Sektorkopplung sind die Technologie, die Kommunikations-Schnittstellen und wofür diese Technologie eingesetzt wird.

Prof. Dr. Martin Geidl der Fachhochschule Nordwestschweiz griff das Thema Smart Meter auf. Die wichtigste Erkenntnis: Ein Smart Meter kann Transparenz schaffen – denn wie will man Strom sparen, wenn man nur einen analogen, «dummen» Energiezähler im Keller hat? Nur mit aktuellen Daten kann ein Bewusstsein über den Stromverbrauch geschaffen und Einsparpotenziale aufgezeigt werden. Aber nicht nur für Endkunden bieten Smart Meter Vorteile, auch eine Zustandsbestimmung der Verteilnetze wird mit aktuellen und korrekten Netzdaten möglich. Eine schnelle und einfache Fehlerbeseitigung ist somit gewährleistet.

Grosser Auftritt der «Kleinen»

Auch die Start-Ups kamen am Forum Smart Home nicht zu kurz. Dr. Peter Schenk der Exnaton AG widmete sich dem Thema smartes Laden, Heizen und Kühlen mit günstiger, erneuerbarer Energie. Das Ziel: Mit sogenannten LEGs, lokalen Elektrizitäts-Gemeinschaften, einen Anreiz schaffen, Strom dann und dort zu verbrauchen, wo er anfällt. Die Botschaft von Dr. Felix Bünning des Empa Spin-offs Viboo an die Besucher war einfach: Sie machen smarte Thermostate erst richtig smart. Die Cloud-Lösung von Viboo lernt das thermische Verhalten des Gebäudes kennen, indem die KI nicht nur die aktuellen Raumdaten, sondern auch den Wetterbericht in die Berechnung einbezieht. Der Clou: Die intelligente Heizungsregelung blickt somit sogar in die Zukunft. Einsparungen von 20 bis 40 Prozent Heizenergie sind so spielend möglich.

Zahlreichen weiteren Start-Ups wurde am Forum ebenfalls eine Bühne geboten. Ob die intelligente Katzenklappe Flappie, die Atios KNX Bridge, das weltweit erste Matter zertifizierte Gateway für KNX und DALI, neue Ökosysteme rund um das smarte Gebäude oder der Auflösung des App-Dschungels im Smart Home Bereich – die Newcomer hatten viel zu zeigen.​

Spannende Diskussionsrunde

Ein wichtiger Punkt des Forums war die Diskussionsrunde zum Thema Bildung. Harry Kopf (MMTS), Christoph Schaer (Suissetec), Martin Stadler (EIT.swiss) und Marc Fontanive (Die Planer/SWKI) waren sich im Grundsatz einig: Neue Erkenntnisse aus dem Markt müssen rasch den Weg in die Ausbildung finden, ohne dass die Grundlagen dabei auf der Strecke bleiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Nachwuchskräfte über das notwendige Wissen verfügen, um die gesteckten Energieziele zu erreichen.

Weitere imposante Themen des Forums waren der Einsatz von KI in Smart Homes, der Mehrwert von Smart Homes für Senioren oder auch, warum wir in Zeiten von Smartphones überhaupt noch mechanische Schlüssel verwenden. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung von Sophus Siegenthaler, der auf die Wichtigkeit von Cybersecurity hinwies. Denn ein Zuhause sollte nicht nur smart, sondern auch sicher gestaltet werden.

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