Kosteneinsparung durch effiziente Energiegewinnung

Durch die steigenden Strompreise ist die Nachfrage nach Massnahmen, welche den Stromverbrauch im Eigenheim senken, so hoch wie nie zuvor. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein der Gesellschaft in Bezug auf die Senkung des eigenen ökologischen Fussabdrucks. Um für diese Bedürfnisse eine passende Lösung zu finden, wurde im Rahmen einer Diplomarbeit bei der ABB Technikerschule ein Konzept zur Steigerung des Eigenverbrauchs entwickelt und umgesetzt. Dieses Konzept dient als Vorzeigemodell, um die eigene Energieversorgung nachhaltig zu optimieren.

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Christian Kälin, Geschäftsführer der Firma Kälin in Einsiedeln, beauftragte eine Diplomarbeitsgruppe der ABB Technikerschule mit der Entwicklung eines Plans zur Erhöhung des Eigenverbrauchs im Firmengebäude, um die Energiekosten zu senken. Die angehenden Techniker entwarfen und realisierten daraufhin ein Konzept, das den Bau einer Photovoltaikanlage sowie einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) vorsieht. Die Anlage versorgt nicht nur das Unternehmen, sondern auch die drei Wohnungen im Gebäude mit nachhaltigem Strom.

Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher

Die Photovoltaikanlage hat eine Nennleistung von 13,65 kWp und versorgt sowohl die Elektroinstallationsfirma als auch die Wohnungen im Gebäude mit Strom. Die Anlage wurde nach den örtlichen Gegebenheiten, wie der Dachfläche und der Ausrichtung des Gebäudes, konzipiert. Um die Abhängigkeit von externen Stromquellen weiter zu reduzieren, wurde zusätzlich zur Photovoltaikanlage ein Batteriespeicher installiert, der den tagsüber erzeugten überschüssigen Solarstrom für eine spätere Nutzung speichert.

Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

Zur Effizienzsteigerung des gesamten Systems wurde ein ZEV eingerichtet. Erst durch diesen Zusammenschluss kann der durch die Photovoltaikanlage erzeugte Strom optimal im Gebäude genutzt werden. Hierfür wurde die Hauptverteilung umgebaut, sodass der erzeugte Solarstrom auch den Mietern zur Verfügung steht. Ein Verbrauchsregler optimiert den Eigenverbrauch weiter, indem er den überschüssigen Strom gezielt für die Warmwasseraufbereitung einsetzt und damit den externen Strombedarf zusätzlich senkt.

Durch die Umsetzung dieses Projekts werden jährlich rund 500 kg CO2 eingespart. Dies entspricht dem CO2-Ausstoss eines Hin- und Rückflugs von Berlin nach Paris für eine Person oder der Menge, die etwa 25 ausgewachsene Bäume in einem Jahr durch Photosynthese absorbieren können.

Fazit

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie sich durch die Kombination von Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und ZEV eine nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung realisieren lässt. Die Reduktion des externen Strombezugs führt nicht nur zu erheblichen Kosteneinsparungen, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

Photovoltaikanlagen bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind umweltfreundlich, reduzieren langfristig die Stromkosten und machen Gebäude unabhängiger von steigenden Energiepreisen. Zudem lassen sie sich vergleichsweise schnell und einfach umsetzen. Dank moderner Technologien sind sie mittlerweile hocheffizient und können selbst auf kleineren Flächen einen bedeutenden Beitrag zur Eigenversorgung leisten. Der Einsatz von Batteriespeichern erhöht zusätzlich den Eigenverbrauch und stellt sicher, dass überschüssige Energie optimal genutzt wird.

Zudem wird durch einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) der überschüssige Strom der Firma Kälin auch anderen Parteien im Gebäude zur Verfügung gestellt. Dies steigert nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Anlage, sondern macht sie auch für die Mietobjekte besonders attraktiv.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts unterstreicht, dass Investitionen in erneuerbare Energien eine der effizientesten und rentabelsten Möglichkeiten sind, den eigenen Energieverbrauch zu optimieren. Sie bieten Unternehmen und Privatpersonen eine zukunftssichere Lösung, um sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Ziele zu erreichen. Angesichts der zunehmenden staatlichen Förderungen und sinkenden Investitionskosten wird der Ausbau solcher Systeme immer attraktiver und zugänglicher.

abbts.ch

Dipl. Energie- und Umwelttechniker/in

Energie- und Umwelttechniker/innen HF sind Spezialisten in anspruchsvollen Energie- und Umweltfragen. Dabei übernehmen sie die Verantwortung für eine energieeffiziente und umweltgerechte Leistungserbringung. Sie bauen oder implementieren Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energieformen und der Umwelttechnologie. Zudem sind sie für den energieeffizienten, umweltgerechten Betrieb technischer Systeme verantwortlich – Energieeffizienz, nachhaltige Verfahren und Umweltaspekte stehen im Fokus ihrer Tätigkeit. Das Besondere an einem Studium an einer Höheren Fachschule ist, dass dieses ohne Berufsmatura absolviert werden kann. Vorausgesetzt werden ein EFZ und eine einschlägige Berufstätigkeit während des Studiums von mindestens 50 Prozent. Die Vernetzung zwischen den Lehrfächern sowie von Theorie und Praxis hat bei der ABB-Technikerschule einen sehr hohen Stellenwert. Die ABB-Technikerschule mit Standorten in Baden und Sursee ist eine öffentliche Bildungsinstitution in der Höheren Berufsbildung und bietet technisch ausgebildeten Berufsfachleuten berufsbegleitende Bildungsgänge, Nachdiplomstudien und zukunftsgerichtete Weiterbildungsformate an. Sie wurde 1971 gegründet, ist eidgenössisch anerkannt und nicht-profitorientiert.