Die digitale Schaltplantasche kommt

Unleserliche Schemas, fehlende Seiten im Schaltplan, nicht nachvollziehbare Änderungen an Maschinen und Anlagen? Das war einmal. Dank der Webapplikation Cirqit, der digitalen Schaltplantasche, gehören diese Szenarien der Vergangenheit an.

Cirqit
Vorbei der Blätter-Dschungel im verstaubten Ablagefach: Mit Cirqit wird die Schaltplantasche digital.
Quelle: Cirqit

Es ist der Albtraum jedes Betriebselektrikers oder Servicetechnikers. Eine schnell geplante Störungsbehebung entwickelt sich zur Odyssee, da sich beim Blick in den Schaltschrank herausstellt, dass sich statt eines einzigen und aktuellen Schemas lediglich ein Blätter-Dschungel im verstaubten Ablagefach befindet. Dieses oder ähnliche Szenarien können im gesamten Spektrum elektrischer Installationen auftreten:

  • Der Installateur, der für einen Serviceauftrag oder einen Umbau den Eigner nach vorhandenen Installationsplänen fragt und nur ein ratloses Schulterzucken als Antwort erhält.
  • Der Schaltschrankbauer, der vergeblich auf die Änderungen zur Schemarevision wartet.
  • Der Maschinenbauer, der niemals erfährt, dass seine Maschine umgebaut und die Steuerung angepasst wurde.
  • Der Elektroplaner, der vergeblich auf die Info wartet, ob, wie und wo seine Installationspläne angepasst oder geändert wurden, usw.

Die papierlose Alternative

Das aktuelle, papierbasierte Dokumentationssystem ist historisch so gewachsen und mangels Alternativen hat sich die gesamte Branche diesem Schicksal gefügt, obwohl die Defizite offensichtlich sind. Das muss nicht sein, haben sich Stefan Senn und sein Partner René Huber, Gründer des Start-ups Cirqit gedacht. Die technischen Möglichkeiten haben sich in Zeiten der Digitalisierung rasant verändert und eröffnen neue Chancen zugunsten eines essenziellen Systemwechsels. Weg vom Papier, hin zur komplett digitalisierten Cloudlösung.

Was muss also ein digitalisiertes, cloudbasiertes Ablagesystem zur Anlagendokumentation bieten, damit es besser funktioniert als Papierdokumente? Pflegen und aktualisieren muss am Ende ja immer noch der Mensch. Vernetzung, Systemunabhängigkeit und standortunabhängige Editierbarkeit ist die einfache Antwort.

Durchgängiges System reduziert den Aufwand

Die Aktualisierung darf zukünftig nicht mehr bei einem Akteur liegen. Vielmehr müssen alle Betriebe, die an einer elektrischen Anlage beteiligt sind, von der Planung über die Produktion, die Installation bis hin zum Unterhalt und der Kontrolle Verantwortung für ihren Teilbereich übernehmen können. Selbst der Endkunde muss in der Lage sein, seine anlagenspezifischen Dokumente zu hinterlegen. Die zentralen Dokumente, wie beispielsweise Schaltpläne, müssen in einem Dateiformat verfügbar sein, das alle involvierten Parteien lesen und bearbeiten können. Um allen Beteiligten den Zugriff zu ermöglichen, ist eine freizugängliche Applikation Voraussetzung. Das Installieren einer Software, im schlimmsten Fall mit Lizenzgebühren, würde die Zusammenarbeit unnötig einschränken oder gar verhindern. Schlussendlich muss der Zugriff auf die Dokumente und die Editierbarkeit gewährleistet sein, unabhängig von Standort, Betriebssystem und verwendetem Gerät, sowohl mobil wie auch stationär.Ein solches, komplett durchgängiges System ergänzt bestehende Prozesse und reduziert den zeitlichen Aufwand für jeden Benutzer auf ein erträgliches Mass, denn jeder editiert vorzugsweise nur die für ihn relevanten Daten.

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Vorbei der Blätter-Dschungel im verstaubten Ablagefach: Mit Cirqit wird die Schaltplantasche digital.
Quelle: Cirqit

Sicherheit grossgeschrieben

Ein cloudbasiertes System, auf dem die Anlagendaten liegen? Ist das auch sicher? Die kurze Antwort darauf: ja. Die Integrität und Sicherheit der Daten auf Cloud-Lösungen ist um ein Vielfaches höher als im firmeninternen Netzwerk. Die grossen Cloudanbieter beschäftigen eine grosse Anzahl von Spezialisten, deren Aufgabe es ist, auf jede aktuelle Bedrohung sofort zu reagieren oder diese proaktiv abzuwehren. Zudem sind die Daten bis zu dreimal an dezentralen Serverstandorten gespiegelt und sichern redundant die Verfügbarkeit der Dienste. Ein Aufwand, den sich kaum eine Firma für ihre firmeneigene Serverstruktur leisten kann. Dass immer mehr auch Banken und Versicherer sensible Daten auf die Cloud auslagern, unterstreicht diese Realität.

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Wird der QR-Code gescannt, erhält der Anwender Zugriff auf die aktuelle gespeicherte, digitale Version der Dokumentation.
Quelle: Cirqit

Wie funktioniert das Ganze?

Mit der cloudbasierten Webapplikation Cirqit werden papierbasierte Schaltpläne in Schalt-, Steuer- und Sicherungsschränken überflüssig. Anstelle eines Ordners mit Schaltplan und Anlagedokumentation in der Schaltplantasche findet sich nur noch ein QR-Code im Schaltschrank. Wird dieser per Smartphone oder Tablet gescannt, erhält der Anwender Zugriff auf die aktuelle gespeicherte, digitale Version: je nach gesetzter Berechtigung zum Lesen, zum Lesen und Bearbeiten oder mit Administratorenrechten. Die Digitalisierung wird mit Cirqit einfach und überschaubar. Während der Entwicklung achteten die Software-Ingenieure auf ein schlankes Design mit wenigen, aber dafür essenziellen Funktionen – optimiert vom Elektroprofi für Elektroprofis!

Das Besondere an Cirqit ist der integrierte Zeicheneditor. Änderungen an der Anlage trägt der Techniker direkt vor Ort in den Schaltplan ein. Zahlreiche Funktionen wie Copy/Paste oder Texteingabe erleichtern den Nachtrag. Die von Hand geänderte Version wird in der Cloud gespeichert. Gleichzeitig erhält der Ersteller des Schaltplans eine Benachrichtigung, damit dieser die Revision des Schemas im CAD vornimmt und per PDF-Export das revidierte Original in der Cloud hinterlegt. Mit der Volltextsuche im Schaltplan werden Betriebsmittel sekundenschnell gefunden, selbst wenn diese per R&I-Kennzeichnung beschriftet sind und keinen Bezug zur Schaltplanseite haben.

Die Vorteile von Cirqit auf einen Blick

  • Ermöglicht vernetztes Arbeiten für alle involvierten Akteure einer elektrischen Anlage
  • Rekursives Ordnersystem zum Management der Kunden und Dokumente
  • Integrierter Zeicheneditor und Upload von zusätzlichen Dokumenten
  • Logbuch, inklusive automatisch generierter Einträge
  • Keine jährlichen Lizenzgebühren, einmaliges Bezahlen für 20 Jahre Vertragsdauer pro digitaler Schaltplantasche
  • Schaltschrankspezifischer QR-Code mit 500 MB Speicherplatz für Schaltplan und Dokumente
  • Unbegrenzter Download des QR-Codes
  • Zwei Preismodelle: «Public-Access» und «Privat-Access»
  • Vergabe von Benutzerberechtigung im «Privat-Access»
  • Versand von Gerätelink über Cirqit-App per E-Mail und WhatsApp
  • Benachrichtigung über Änderungen an vordefinierte Benutzer
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Machen papierbasierte Schaltpläne in Schalt-, Steuer- und Sicherungsschränken überflüssig: René Huber (links) und Stefan Senn mit ihrer Webapplikation Cirqit.
Quelle: Cirqit

Alle relevanten Dokumente an einem Ort

Die Anlagendokumentation wird neben dem Schaltplan durch das Hochladen zusätzlicher Dokumente ergänzt. SINA, MPP, FU-Parameterdaten, Handbücher, Stücklisten, Bilder, Videos et cetera, was immer an relevanten Dokumenten vorhanden ist, hat Platz und wird geordnet abgelegt. Neue Versionen können auch hier bequem vom Büro aus ausgetauscht werden. Darüber hinaus können im Logfile der App besondere Vorkommnisse wie Wartungsarbeiten, Störungen, Änderungen beziehungsweise Erweiterungen dokumentiert werden. Das System generiert automatische Logbucheinträge, beispielsweise bei Änderungen am Schaltplan oder dem Upload einer neuen Version. Die dadurch zugängliche History der Anlage bietet ein wertvolles Tool zur effektiven Fehleranalyse.

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Anstelle eines Ordners mit Schaltplan und Anklagedokumentation in der Schaltplantasche findet sich nur noch ein QR-Code im Schaltschrank.
Quelle: Cirqit

Cirqit vereinfacht die vernetzte Projektarbeit mit allen involvierten Akteuren einer elektrischen Anlage grundlegend. Von der ersten Projektidee bis zum Ende des Lebenszyklus ermöglicht die Webapplikation den Austausch der Daten in Echtzeit und stellt sicher, dass alle Beteiligten mit aktuellen Dokumenten-Versionen arbeiten können. Der Zugriff auf die

einzelnen digitalen Schaltplantaschen kann per Benutzermanagement auf einen vordefinierten Benutzerkreis eingegrenzt werden. Die Zugriffsrechte für jede einzelne digitale Schaltplantasche werden von den zuständigen Administratoren individuell vergeben.