Fehlerfrei dank Augmented Reality
Die Fehleranfälligkeit auf Baustellen steigt exponentiell mit der Anzahl der Beteiligten, der Schnittstellen und der manuellen Arbeitsschritte. Unkalkulierbare Kosten und Mehraufwand bei ohnehin knappen Personalressourcen sind die Folge. Siresca zeigt, wie mit Hilfe von Augmented Reality die Kontrolle von Elektroinstallationen verbessert und Fehler reduziert werden können.
Die Basis jeder elektrischen Installation ist das Rohrsystem. Eine saubere Rohbauinstallation von Rohren und Einbau-Dosen ist daher für den Erfolg eines Projekts von entscheidender Bedeutung, denn falsch platzierte oder fehlende Elemente müssen oft mit erheblichem Aufwand korrigiert oder nachgerüstet werden. Hauptursachen solcher Missgeschicke sind Referenzierungs- und Umrechnungsfehler, Zeitdruck sowie eine fehlende Übersicht über den Arbeitsfortschritt.
Echtzeitkontrolle dank realistischer Visualisierung
Diese Herausforderungen führten zur Entwicklung der App Siresca, die gezielt auf diese Fehlerquellen eingeht und den Installationsprozess mittels Augmented Reality-Technologie (AR) erheblich vereinfacht. Dazu blendet die App die zweidimensionalen Installationspläne mit Hilfe der Kamerafunktion des Smartphones in die reale Umgebung der Baustelle ein. Das digitale Abbild zeigt die geplante Position der Bauteile in der Realität.
Die Software besteht aus zwei Hauptkomponenten: der Webanwendung und der mobilen App. Mit der Webanwendung erledigen Projektleiter alle administrativen Aufgaben wie das Anlegen von Projekten, das Hochladen von Plänen und die Benutzerverwaltung. Alle Daten werden automatisch in der Cloud gespeichert. Die Installationspläne müssen vor dem Hochladen nicht vorbereitet werden – das System kann einseitige PDF-Dateien bis zu einer Grösse von 4 MB verarbeiten.
In der mobilen App stehen die Pläne sofort zur Verfügung. Dadurch können bei kurzfristigen Planänderungen bereits hochgeladene Pläne durch eine neue Version ersetzt werden. Die App bietet die Möglichkeit, Projekte in Listen- oder Kartenansicht zu öffnen. Dies ist insbesondere bei grossen Bauprojekten mit mehreren Gebäuden eine grosse Hilfe, um die Verwendung falscher Pläne zu vermeiden.
Präzise Vermassung und Fehlererkennung
In der Planansicht der App können Objekte auf einfache Weise vermasst werden. Manuelles Umrechnen, eine der Hauptursachen für falsch positionierte Installationsdosen, entfällt. Der integrierte AR-Modus ermöglicht die Darstellung der Pläne in der realen Welt. Dies erleichtert die effiziente Positionierungskontrolle von Objekten auf der Schalungsdecke erheblich: Falsch platzierte oder fehlende Elemente können leicht erkannt und dokumentiert werden. Um den Arbeitsfortschritt zu verfolgen, können Marker gesetzt werden. Diese werden in der Planansicht der App und in der Webanwendung angezeigt. Die Marker sind besonders hilfreich bei der Erfassung von Zusätzen und Änderungen. Die gesetzten Marker werden auf einem separaten Layer gespeichert, sodass alle erfassten Daten auch nach dem Ersetzen eines Plans verfügbar bleiben und manuelle Übertragungen in die neueste Planversion entfallen.
Unterstützung beim Anzeichnen
Auch beim Anzeichnen kann die App den Elektroinstallateur unterstützen: Die App verfügt dabei über zwei verschiedene AR-Modi. Die Ein-Punkt-Methode ist für Arbeitsprozesse wie dem Anzeichnen von Bohrlöchern und Schalungsschonern im klassischen Wohnungs- und Einfamilienhausbau vorgesehen. Mit zunehmender Entfernung vom Referenzpunkt nimmt die Abweichung zu. Um dies zu vermeiden, muss der Grundriss an die darunter liegenden Wände angepasst werden. Dazu ist kein Neustart des AR-Modus erforderlich. Die Ein-Punkt-Methode wird auch zur Positions- und Vollständigkeitskontrolle verwendet und kann auch auf vertikale Flächen wie beispielsweise der Küchenwand angewendet werden.
Beim Anzeichnen von Übergangsdübeln und Deckenleuchten unterstützt die Zwei-Punkte-Methode, welche eine noch höhere Genauigkeit bietet. Bei dieser Methode müssen zwei Referenzpunkte gesetzt werden, die mindestens 2,5 m und maximal 7,5 m voneinander entfernt sein müssen. Nach der Initialisierung wird dem Anwender durch eine grüne Zone angezeigt, in welchem Bereich die Genauigkeit gegeben ist. Jeder Referenzpunkt verfügt dabei über eine eigene Zone, die durch nähere Betrachtung des jeweiligen Punktes aufgerufen werden kann.
Beide Methoden verfügen über eine aktive Benutzerführung, die zur Stabilität und Effizienz beiträgt. Der AR-Modus funktioniert auf allen Oberflächen, die eine Kontur aufweisen, weshalb beispielsweise Schaltafeln oder Backsteinwände eine ideale Umgebung für den AR-Modus darstellen. Sollte die Arbeitsumgebung zu wenig Kontur aufweisen, wird dies direkt angezeigt.
Der Nutzen der AR-Anwendung erstreckt sich über den gesamten Projektverlauf. Über die Webanwendung können Projektleiter in Echtzeit auf aktuelle Pläne und rapportierte Zusätze zugreifen. Alle Änderungen, die im Büro vorgenommen werden, werden in Echtzeit auf die Baustelle übertragen und visualisiert. Interessierte können sich auf der Webseite des Herstellers registrieren und die Software 30 Tage lang kostenlos und unverbindlich auf der Baustelle testen.
Link: siresca.ch