Worauf basieren eigentlich Smart Building und IoT?

Die Grundlage für ein smartes Gebäude wird nicht erst mit der Implementierung moderner Technologien, sondern bereits in der Planungsphase geschaffen. Eine durchdachte, zukunftssichere Infrastruktur bildet das Rückgrat für intelligente Gebäude, die sich flexibel an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen.

Gebäude
Ein Gebäude wird als «smart» bezeichnet, wenn es so flexibel ist, dass es die unterschiedlichen Nutzerbedürfnisse erfüllt und auf Veränderungen dynamisch reagieren kann.
Quelle: Siemens

Bei der Vorbereitung eines Gebäudes auf zukünftige Anforderungen spielt die Integration von Sensoren, die zentral in einem System verwaltet werden, eine entscheidende Rolle. Technologien, die IoT-fähig sind, bilden dabei die Basis, auf der sich Gebäudeautomation, Gebäudemanagement und Nutzererfahrung dynamisch weiterentwickeln können.

Wann spricht man von einem IoT-vernetzten Gebäude?

Der Begriff «Internet der Dinge» (IoT) ist allgegenwärtig. Doch was bedeutet er im Kontext von Smart Buildings? Ein Gebäude wird nicht automatisch «smart», nur weil einige kommunikationsfähige Produkte eingebaut sind. Im Kern geht es um die umfassende Vernetzung von Sensoren, Aktoren und Systemen, die in Echtzeit Daten sammeln, analysieren und darauf reagieren können.

Für Gebäudebetreiber, Nutzer oder Investoren stellt sich dabei die Frage: Wie unterstützt mich das Gebäude in meiner täglichen Arbeit, in der Nutzung oder in der Verwaltung? Ein Gebäude wird erst dann als smart bezeichnet, wenn es so flexibel ist, dass es die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer erfüllt und auf Veränderungen dynamisch reagieren kann. Erst dann sprechen wir von einem wirklich smarten Gebäude oder einem IoT-vernetzten Gebäude.

Herausforderungen bei der Gebäudeplanung und -nutzung

Kunden, die Gebäude planen oder nachrüsten, stehen zunehmend vor komplexen Herausforderungen. Verschiedene Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass 30 bis 40 Prozent der kommerziellen Gebäude innerhalb der ersten zwei Jahre nach Fertigstellung Anpassungen erfordern – sei es durch bauliche Änderungen oder die Nachrüstung zusätzlicher Technologien. Zudem geben bis zu 70 Prozent der Bauherren an, dass die vollständige Implementierung der Gebäudetechnologien mehr Zeit und Ressourcen beansprucht als ursprünglich geplant.

Praxiserfahrungen zeigen, dass prädiktive Wartung die Betriebskosten um bis zu 30 Prozent senken kann, indem teure Ausfallzeiten vermieden werden.

Dies liegt häufig an unklaren Nutzungsanforderungen während der Planungsphase oder der dynamischen Nutzung von Räumen, die flexible technische Lösungen benötigen. Eine einfache Beleuchtungs- und Raumregulierung reicht oft nicht mehr aus. Es bedarf einer integralen, zukunftssicheren Lösung, die auf einer durchdachten Planung auf Basis der IoT-Sensorik basiert, um den steigenden Anforderungen an Raumkomfort, Energieeffizienz und Flexibilität gerecht zu werden.

Der richtige Ansatz: Die passende Infrastruktur als Basis

Eine zukunftsfähige Lösung setzt bereits in der Planungsphase an und schafft von Anfang an eine durchgängige Sensor-Basis, die integraler Bestandteil der Gebäudeinfrastruktur ist. Eine flächendeckende Abdeckung durch Sensoren – ob in der Beleuchtung oder an anderen Stellen im Gebäude – ermöglicht es, das gesamte Gebäude über eine einheitliche Plattform zu erfassen.

Das kann beispielsweise mit Lösungen wie «Siemens Enlighted» umgesetzt werden, die auf dem weltweit standardisierten BACnet-Protokoll basieren. Mit der richtigen Planung der Sensoren-Infrastruktur schaffen wir ein IoT-ready-Gebäude, das den Nutzern die Möglichkeit bietet, Gebäudefunktionen wie Beleuchtung und Klimatisierung flexibel anzupassen. Durch eine vollständige IoT-Sensorabdeckung können HLK, Beleuchtung und Beschattung integral über ein System wie die «Desigo»-Raumautomation vereint werden.

Moderner Innenraum
IoT-Systeme ermöglichen es zudem, Raumaufteilungen oder Nutzungskonzepte dynamisch zu verändern, ohne aufwendige bauliche Massnahmen durchführen zu müssen.
Quelle: Siemens

Die Kunden können dann während des Betriebs mit geringem Aufwand ihre Anforderungen umsetzen, was zu signifikanten Kosteneinsparungen führt, da teure Nachrüstungen vermieden werden. Die Möglichkeiten gehen weit über die Grundfunktionen der Raumautomation hinaus: Asset Tracking, Wayfinding und Points of Interest (POIs) können später problemlos aufgeschaltet werden. Dies gibt Betreibern die Flexibilität, im Laufe der Zeit auf neue Nutzerbedürfnisse zu reagieren, ohne den Betrieb zu unterbrechen oder gar Umzüge notwendig zu machen.

Wie nutze ich mein Gebäude und wie hilft es mir?

Durch Echtzeitdaten können Gebäudemanager den Betrieb optimieren und Wartungsarbeiten prädiktiv planen. Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern sorgt auch für eine bessere Nutzung der Ressourcen. Praxiserfahrungen zeigen, dass prädiktive Wartung die Betriebskosten um bis zu 30 Prozent senken kann, indem teure Ausfallzeiten vermieden werden.

Solche IoT-Systeme ermöglichen es zudem, Raumaufteilungen oder Nutzungskonzepte dynamisch zu verändern, ohne aufwendige bauliche Massnahmen durchführen zu müssen. Dies steigert den Komfort und die Effizienz erheblich.

Gerüstet für die Zukunft

Ein IoT-ready-Gebäude bietet weit mehr als nur smarte Einzelkomponenten. Es erfordert eine umfassende Planung, bei der die Vernetzung von Sensoren und Systemen integraler Bestandteil der Infrastruktur ist. Nur so kann ein Gebäude flexibel auf die Anforderungen der Nutzer reagieren und gleichzeitig die Effizienz steigern. Die Vorteile, wie Kosteneinsparungen durch prädiktive Wartung, dynamische Anpassungsmöglichkeiten und flächendeckende Sensorik, machen IoT-Ready-Gebäude zur optimalen Lösung für die Zukunft der Gebäudeautomation. Mit einer solchen Grundlage sind Betreiber und Investoren langfristig auf technologische Weiterentwicklungen und veränderte Anforderungen vorbereitet.

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