Strassentagung 2023

Die Strassentagung 2023 beleuchtet die herausfordernden Kriterien bei Elektroinstallationen im Zusammenhang mit Nationalstrassen und findet am 28. November in Luzern statt. Ziel der Veranstaltung ist das Schliessen von bestehenden Informationslücken und das Beseitigen von Unsicherheiten bei Installateuren, Unterhaltsverantwortlichen und Planern.

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Immer wieder hört man den Spruch «Ihr vergoldet ja die Strassen», erklärt Markus Eisenlohr, Fachspezialist Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen beim Bundesamt für Strassen Astra mit einem Augenzwinkern. Dass dieselben Personen sich dann über die schlecht beleuchteten Tunnels in Italien beklagen, zeugt nicht gerade von konsequenter Haltung – sparen hat eben seinen Preis.

Aber, obwohl der Satz von einer Stammtischkonversation stammt, hat er eine durchaus wahre Komponente. Denn vor allem in Tunnels sind in der Tat die Stecker- und Relaiskontakte der elektrischen Anlagen vergoldet. Wobei der Anteil Gold so klein ist, dass sich ein Goldschürfen nicht wirklich lohnt. Neben Gold sind auch Silber und Seltene Erden in den Anlagen verbaut. Obwohl Letztere extrem teuer sind, haben sie auf die Beschaffungskosten der gesamten Anlage einen vernachlässigbaren Einfluss, weil sie in sehr kleinen Mengen eingesetzt werden.

In Wahrheit müsste der Spruch dennoch «Ihr verkupfert ja die Autobahnen» heissen, erläutert Eisenlohr. In einem 500 Meter langen Tunnel sind nämlich etwa 30 km Kabel verlegt. Keine «Spielzeugkabel», wie wir sie aus dem Wohnbereich kennen, sondern solche mit grossen Querschnitten und entsprechend viel Kupfer – und daraus können dann auch ganz kuriose Geschichten entstehen, wie der Fachspezialist weiss. «Ein solch ‹fettes› Kabel wurde anlässlich einer Sanierung aus einem 5,7 km langen Tunnel entfernt. Auftragsgemäss hatte der Unternehmer das Kabel aus dem Rohr ausgezogen und zur Entsorgung in einer Mulde im Autobahn-Werkhof deponiert. Da in der Altmetallmulde über das Jahr gesehen normalerweise nicht viel Material zusammenkam, wurde der Erlös jeweils der Kaffeekasse gutgeschrieben. So geschah das auch mit dem fast 6000 Meter langen Kabel. Als dann die Abrechnung vom Altmetallhändler kam, wurde es den Werkhofmitarbeitern aber doch etwas mulmig. Das Kabel brachte nämlich einen Erlös von 65 000 Franken.» Und wie ging diese Geschichte aus? «Keine Sorge, der Betrag wurde ganz sauber der Staatskasse gutgeschrieben und die Kaffeekasse der Mitarbeiter erhielt einen kleinen Beitrag als Anerkennung des korrekten Verhaltens», versichert Markus Eisenlohr.

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Tagungsleiter Nico Schroffenegger von Electrosuisse (links) mit Markus Eisenlohr vom Astra.
Quelle: Electrosuisse

Patronatspartner der Tagung

Markus Eisenlohr wird ebenfalls an der Strassentagung ein Referat halten. Zu einem anderen Thema, aber sicherlich auch hier mit der einen oder anderen Anekdote aus seinem Berufsleben. Das Bundesamt für Strassen Astra wird zudem als Patronatspartner der Strassentagung auftreten. Das Astra ist Eigentümer und Betreiber von 2254 km Nationalstrassen mit mehr als 220 Tunnels und ist die Fachbehörde für die Strasseninfrastruktur und den individuellen Strassenverkehr in der Schweiz. Die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen (BSA) auf den Nationalstrassen werden ebenfalls durch das Astra erstellt und unterhalten. Spannende und interessante Einblicke aus der Praxis sind an der Tagung also garantiert.

Die Strassentagung wird als eintägiges Seminar durchgeführt und richtet sich in erster Linie an das Fachpersonal der Elektrobranche. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist als

Weiterbildung gemäss Artikel 8, 9 & 27 NIV geeignet, wird mittels Weiterbildungskleber bestätigt. Weitere Information, Details zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte auf der Webseite.